Stimmfeminisierung für Trans*Frauen und feminine genderdiverse Personen

Ein Überblick wie Trans*Frauen und feminine genderdiverse Personen eine femininere Stimme erreichen können, sowie ein Leitfaden für Logopäd*innen für die Stimmtherapie 

Die Stimme ist ein so komplexes Konstrukt, wie der Mensch und seine zahlreichen, faszinierenden Fähigkeiten und Eigenschaften. Viele tausende Wörter kommen uns pro Tag über die Lippen. So sprechen wir im Alltag so selbstverständlich wie wir essen, trinken, laufen. Doch einigen Menschen fallen diese Dinge und gerade der freie Gebrauch der Stimme nicht so leicht. Trans*Frauen und femininen genderdiversen Personen zum Beispiel. Diese haben im Gegensatz zu Trans*Männern und maskulinen genderdiversen Personen keine Veränderung der Stimme durch Hormone zu erwarten. Die Veränderung der Stimme, in Form einer Stimmfeminisierung, tritt also nicht von allein ein. Es bedarf hierzu Eigeninitiative. Häufig gestellte Fragen sind dann z.B. bei der eigenständigen Stimmarbeit und Recherche, welche Übungen sinnvoll sind oder inwiefern es zu schädlichem Verhalten kommen kann und kann eine männliche Stimme weiblich werden?  

Logopädisches Stimmtraining

Im Internet finden sich zahlreiche Übungsangebote und "Heilversprechen" wie etwa: "Lerne deine Stimme anzupassen", "gestalte deine eigene Stimme feminin". Youtube, Tik Tok und Instagram sind voll mit Tipps und Tricks zur Stimmfeminisierung, um endlich femininer wahrgenommen zu werden. Online-Seminare von Vocal Coaches, Beratern und Trainern sind ebenfalls zu finden. Coach, Berater oder Trainer sind jedoch keine geschützten Bezeichnungen. Die Variationen der fachlichen Hintergründe sind also nicht transparent.

Logopädische Therapie hingegen kann viele der aufkommenden Fragen zur Stimmfeminisierung beantworten. Außerdem wird die Qualität der Arbeit, durch eine professionelle humanmedizinische Ausbildung und staatliche Prüfung oder Studium sichergestellt. Dies fördert evidenzbasiertes arbeiten. Also das Arbeiten basierend auf wissenschaftlichen Hintergründen. Diese Art der Arbeit bedeutet, weniger Ausprobieren, schnellere Therapieerfolge und somit mehr Motivation auf Therapeut*innen und Patient*innen Seite.

Beim Stimmtraining achten wir deshalb auf Inklusion. Das bedeutet wir sprechen auch über die persönlichen Stimm-Ziele der Patient*innen, denn sie sind genauso wichtig wie unsere logopädische Expertise und der wissenschaftliche Hintergrund. Wir sprechen auch über Akustik, Wahrnehmung und Anatomie der Stimme. Wir diskutieren, was eine Frau ausmacht und was es bedeutet weiblich zu sein. So treffen wir viel genauer eine personalisierte, natürliche und passende Stimme. Vor allem stellen wir sicher, dass die neue Stimme gesund und belastbar bleibt.

Zwar ist die Stimme nur ein sekundäres Geschlechtsmerkmal einer Frau, doch für Trans*Menschen und genderdiverse Personen ist es ein großes Problem, da alltäglich das Risiko für Zwangs-Outings und Diskriminierung erhöht. Patient*innen berichten dann von Disphorie, vermeiden Gespräche, gehen Kommunikationssituationen aus dem Weg und reduzieren das Maß an Sozialisation und der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.

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Die Stimmtherapie in diesem Bereich muss evidenzbasierter werden. Hierdurch wird die Arbeit effizienter, motivierender und zeitgemäßer. Genau deshalb habe ich ein Buch dazu geschrieben. Wenn Sie es bestellen möchten und mich in meiner Arbeit unterstützen

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Zur Autorin Leah Kühl

 Meine fachliche Expertise basiert auf einem dualen Studium der Logopädie / akademischen Sprachtherapie an der JMU Würzburg. Seit 2019 arbeite ich in der Praxis Logolo Logopädie in Berlin Pankow. Mit Stimme, Sprache und Transition habe ich mich jedoch bereits privat vorher schon seit Jahrzehnten beschäftigt. Ich habe somit viele Jahre fachliche, wie auch praktische Erfahrung, mit vielen hunderten Patient*innen gesammelt.